Reichelsdorfer Keller – „Das war heute ein großartiger Renntag an dem die treuen Steherfans der Region bei idealem Wetter noch einmal voll auf ihre Kosten kamen“, strahlte Bahnchef Andreas Zentara nach dem „Auto-Neuser-Preis“ mit dem am Sonntag die diesjährige Saison am Reichelsdorfer Keller erfolgreich abgeschlossen wurde. Guten Grund zum Strahlen hatten auch Thomas Steger (RV Union 1886 Nürnberg) und sein Schrittmacher Thomas Ruder, nachdem sie den großen Finallauf über 100 Runden/40km mit einem verdienten Start-Ziel-Sieg gewannen! Platz zwei belegte der Deutsche Stehermeister Stefan Schäfer (Cottbus) mit seinem Nürnberger Schrittmacher Peter Bäuerlein vor dem Aachener Robert Retschke mit Schrittmacher Holger Ehnert. Seinen ersten Sieg als Schrittmacher durfte nach dem kleinen Finale über 70 Runden/28km Oliver Muschweck feiern. Mit dem tschechischen Allrounder Richard Faltus gewann der Herpersdorfer nach 70 Runden/28km mit deutlichem Vorsprung vor dem sehr beherzt kämpfenden Wendelsteiner Roman Woda ( mit Schrittmacher Roman Martyniak) und dem Chemnitzer Gespann Torsten Schönberger/Holger Ehnert.
Thomas und Thomas beim Ziellauf
Oliver Muschweck fuhr Richard Faltus auf Platz 1 im kleinen Finale
Bereits im ersten 24km-Vorlauf, den Franz Schiewer (LKT Brandenburg) mit Schrittmacher Gerd Gessler vor Stefan Schäfer gewann, überraschte der Leipziger Steherneuling Daniel Harnisch imWindschatten von Schrittmacher Lutz Weiß mit einer sehr guten Leistung. Der 24-jährige BWL-Student , der 2015 sein erstes Steherrenen fuhr, belegte den dritten Platz und qualifizierte sich damit für das große Finale. Im zweiten Vorlauf waren Robert Retschke und Thomas Steger erwartungsgemäß die stärksten Fahrer. Retschke gewann vor Steger und dem Nürnberger Marcel Kuban ( RV Union 1886) , der mit einem Blitzstart die beiden Favoriten nicht erschüttern konnte.
Einen fulminanten Blitzstart zeigte danach auch Thomas Steger beim großen 40km-Finale. Steger nutzte clever die geloste erste Startposition und distanzierte in herrlichen Spurtrunden bereits in den ersten zehn Minuten klar seine überraschten Gegner, die danach nur noch um die Plätze kämpfen konnten. „Die Konkurrenten hatten zu lange gewartet und der Abstand war einfach zu groß. Steger und Ruder haben das clever durchgezogen“, lobte der einstige Top-Schrittmacher Peter Schindler das extrem schnelle Nürnberger Gespann, das mit einem Stundenmittel von 73,5km/h unangefochten den Sieg holte. „Steger und Ruder haben diesen Sieg verdient , sie waren heute großartig in Form, da war nichts zu machen“, gab Stehermeister Stefan Schäfer neidlos zu, der vor Robert Retschke und Franz Schiewer den zweiten Platz belegte.
Pechvogel des Tages war Daniel Harnisch. Der starke Leipziger verlor auf Platz zwei liegend seinen Rhythmus, nachdem sein Schrittmacher nach einem Defekt die Maschine wechseln musste. Harnisch/Weiß erklärten danach, dass sie sich innerhalb der bei Defekt geltenden vier Runden Auszeit wieder vorne eingereiht hatten. Die Jury sah das anders, lehnte ihren Protest ab und stufte sie auf Rang fünf ein. Man wird sich den Namen dieses ehrgeizigen Neulings aus Sachsen merken müssen!
Charly Hilpert interviewt Thomas Steger für Blickpunkt Sport